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Das Pepöckhaus - "Unser" Haus

Das Pepöckhaus
Traungasse 4 und Kösslmühlgasse 3
Ein Dank für die kurze Darstellung der Geschichte des Hauses
gebührt Holger Höllwerth!

Das alte Salzfertigerhaus war einst Teil eines größeren Gebäudekomplexes,
das aus den Bauten Traungasse 2 und 4 und Kösslmühlgasse 3 bestand
und nach einem einstigen Besitzer „Hausmayrhaus“ genannt wurde.
Das seit 1587 urkundlich belegte Haus war seit 1639 Herberge der Salzwagenlader
und ab 1731 Herberge der Schlosser, Tischler, Büchsenmacher und Schneider.
                                                         
Um gegen feindliche An- und Übergriffe gewappnet zu sein, wurden zeitweise Stadthäuser zu Kasernen umfunktioniert. Eines davon war dieses Haus oberhalb der Spitalkirche. 1748 hat es die Stadt angekauft und kurz danach als Kaserne eingerichtet und verwendet. Nach ihrer Lage oberhalb der Spitalkirche erhielt sie die Bezeichnung „Spitalkaserne“ (In der Kammerhofgasse gab es eine zweite Kaserne im sogenannten "Tunzensteinerhaus"). Als Quartier für Soldaten diente das Haus Traungasse 4 bis 1822. Da es sehr baufällig geworden war und obendrein das Land nach 1815 keine Bezahlung für die Gmundner Kasernen geleistet hatte, wurden die beiden Kasernengebäude 1820 bzw. 1822 an Private verkauft.

Auf diesem Wege kam 1822 das Haus Traungasse 4 an den Salzfertiger Johann Forstinger, ab 1835 an den Fleischhauer Nöstlinger, ab 1844 an Fleischhauer Bauer und ab 1898 an den Fleischhauer Maier. Somit wurde in diesem Haus ab 1835 das Fleischhauergewerbe ausgeübt. Geschäftsinhaber waren nacheinander die Fleischerfamilien Nöstlinger, Hager, Bauer, Maier, Gürtler, Hofmann, Pepöck und zuletzt Dietl.

Da die Familie Pepöck am längsten das Fleischhauergewerbe im Haus betrieben hat, hat sich der Name Pepöckhaus eingebürgert (Der Komponist Pepöck stammt aus einem Haus in der Fellingergasse! Das klassische Pepöckhaus gehörte seinem Onkel.).

Dieses alte Bürgerhaus ist nicht nur historisch wertvoll, sondern auch wegen seiner Gestaltung denkmalgeschützt und verfügt über einen einzigartigen Innenhof.

                        
Arkadenhof im sog. Pepöckhaus, 1898?                                   Vorderfront mit Stadtbücherei
Quelle: Ansichtskarte der Salzkammergut-Druckerei                Foto: Holger Höllwerth
Adolf Fischer Original im Krackowizer

Die Stadtgemeinde kaufte das Pepöckhaus Ende 1991. Einige Jahre lang wurden Adaptierungsarbeiten durch die Werkstätten des Kammerhofes vorgenommen. Im Juli 1995 eröffnete Bürgermeister OSR Dir. Erwin Herrmann die sechs Räume umfassende „Volkskunde-Ausstellung im Pepöckhaus“. Mit diesen Ausstellungsräumen erhielt das Kammerhofmuseum endlich die Möglichkeit, zahlreiche, bisher lediglich in den Depots gelagerte Bestände, u.a. aus den Bereichen Hausrat, Tracht und religiöser Volkskunde, erstmals der Öffentlichkeit zu präsentieren (© Oberösterreichischer Musealverein - Gesellschaft für Landeskunde).
1998 wurde das Sanitätsmuseum „Klo & So“ eröffnet, eine neue Abteilung des Kammerhofmuseums und unkonventionelle Ausstellung von historischen Sanitärobjekten.
Beide Ausstellungsbereiche befinden sich seit der Landesausstellung "Salzkammergut" im Jahre 2008 im Hauptgebäude des Kammerhofmuseums ("K-Hof").

Seit diesem Zeitpunkt befindet sich die Stadtbücherei in den Erdgeschoß-Räumen des Pepöckhauses!

Weitere Informationen über Gmundens Schätze finden Sie auf folgender Website, die vom Musealverein Gmunden und dem Kammerhofmuseum Gmunden betreut wird: Gmundens Schätze