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Lesung mit Ludwig Laher

In einer Kooperation mit dem BG/BRG Gmunden fand dieser Abend im Rahmen der Aktion
"Spurensuche" im Mehrzwecksaal der Schule in der Keramikstraße 28 statt.

Ludwig Laher, 1955 in Linz geboren, lebt als freier Schriftsteller in St. Pantaleon/OÖ und Wien.
Auszeichnungen: u.a. Kulturpreis des Landes Oberösterreich, der Rauriser Förderungspreis, das Robert-Musil-Stipendium, das Elias-Canetti-Stipendium, die Nominierung für den Deutschen Buchpreis (Foto: Katharina Laher).

Link zur Homepage Ludwig Laher

Kaum fünfzehn Kilometer liegen Braunau und Marktl voneinander entfernt. Gemeinsam ist beiden Orten am Inn, dass sie kurz Elternpaare mit Wickelkindern beherbergten, die Weltgeschichte machen sollten. Während Marktl versuchte, aus den ersten zwei Lebensjahren des deutschen Papstes möglichst viel Kapital zu schlagen, hadert Braunau mit seinem Schicksal, dauernd mit dem Winzling Adolf in Verbindung gebracht zu werden, der dort übers Windelfüllen doch nicht hinauskam.
Ludwig Lahers geistreicher, ebenso kurzweiliger wie vielschichtiger literarischer Essay über früh verlassene Geburtshäuser Prominenter spürt unter anderem der Frage nach, was es mit der vielbeschworenen, kaum je aber nachvollziehbar begründeten Aura solcher Schauplätze auf sich hat.
Von Hitler und Benedikt XVI. über Albert Einstein, Jean Paul, Robert Musil, Bert Brecht, Martin Luther, Johann Sebastian Bach,
Paul Celan, Engelbert Dollfuß, Rosa Luxemburg bis hin zu Paul Klee reicht der assoziative Bogen eines Streifzuges, der wahrscheinlich Kopfschütteln, Schmunzeln und ungläubiges Staunen hervorrufen wird, aber auch zum ernsthaften Nachdenken anregen will.

 

Datum: 
08.10.2019 - 19:00 Uhr